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Fritz Griebel: Ansicht der Gaststätte Erhardshöhe, um 1920, ebg0127
Fritz Griebel: Haus im Grünen, um 1920, ebg0127

Fritz Griebel: Ansicht der Gaststätte Erhardshöhe

Fritz Griebel (1899-1976) , um 1920 , Depot

Die aquarellierte Tuschzeichnung des Künstlers Fritz Griebel (* 1899 in Unfinden; † 1976 in Heroldsberg), das um 1920 entstanden ist, zeigt die Ausflugsgaststätte Erhardshöhe in Heroldsberg.

Zu sehen ist das Wirtshaus in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild von Norden. Es wurde im Jahr 1877 auf dem höchsten Punkt Heroldsbergs vom Gastronomen Erhard Knapp erbaut. Dabei dürfte Knapps Vorname auch der Namensgeber des Anwesens gewesen sein. Jahrzehntelang war die Erhardshöhe ein beliebtes Ausflugsziel von Menschen aus der gesamten Region. Vom dazugehörigen Biergarten hatte man einen grandiosen Fernblick nach Norden, Westen und Süden. Die Erhardshöhe ist seit mehreren Generationen im Besitz der Familie Hermann. Seit einigen Jahren ist sie geschlossen.

Zum Zeitpunkt der Entstehung der Tuschzeichnung war die Gaststätte das einzige Gebäude auf Heroldsbergs höchster Erhebung. Rundherum dominierte freie Flur und es wurde Landwirtschaft betrieben. Eine Fotografie aus den 1930er Jahren zeigt vor dem Gasthaus ein Kirschhäuschen. Ein Beweis, dass um die Wirtschaft viele Kirschbäume gestanden haben müssen. Erst nach dem zweiten Weltkrieg begann eine Bebauung mit Einfamilienhäusern.

Fritz Griebel war ein Jugendfreund des damaligen Wirts Fritz Herrmann. Ob er öfter auch Gast des Hauses war, ist nicht überliefert. Ab 1917 studierte er Buchschmuck und freie Grafik an der damaligen Kunstgewerbeschule Nürnberg bei Rudolf Schiestl (1878 – 1931). 1918 wurde er zum Kriegsdienst verpflichtet.

Ab 1922 führte er das Studium in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste fort; er wurde Meisterschüler von Hans Meid (1883 – 1957). 1927 kehrte Griebel nach Heroldsberg zurück und ließ sich als freischaffender Künstler nieder. Er bezog sein Atelier im Gelben Schloss. Die Entstehung der Tuschzeichnung dürfte wohl in die frühen 1920er Jahre fallen. Griebel war in seiner Heimat häufig mit Skizzen- und Malblock unterwegs und fing die unterschiedlichsten Motive ein. Dabei waren seine Arbeiten damals noch relativ naturnah. Das Blatt „Erhardshöhe“ war Teil eines Konvoluts an Arbeiten, die Fritz Griebel der Schlossherrin des Roten Schlosses, Sophie von Geuder (1880 – 1935) schenkte.

 

Text: Eberhard Brunel-Geuder, Mai 2022

  • Fritz Griebel (1899-1976)
  • um 1920
  • Museum Weißes Schloss Heroldsberg
  • Aquarell
  • Aquarellierte Tuschezeichnung
  • ebg0127

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