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Erweiterung der Dauerausstellungen

Zwei Ratsherren begleiten eine Braut, Jost Amman

Dank neuer, maßgeschneiderter Vitrinen können die beiden Dauerausstellungen zur „Ortsgeschichte Heroldsbergs“ und über die „Patrizierfamilie Geuder“ seit kurzem eine Reihe wichtiger und qualitätvoller Exponate zusätzlich präsentieren.

Ortsgeschichte Heroldsbergs

Ein Wachssiegel aus der Zeit um 1480 ist das wohl älteste erhaltene Zeichen der Heroldsberger Gerichtsbarkeit. Zwei weitere Ausstellungsstücke zeigen die Veränderungen des Heroldsberger Ortswappens im Laufe der Jahrhunderte vom frühen 15. Jahrhundert bis in die jüngste Zeit. Besonders interessant ist auch die Dissertation des Heroldsberger Bürgers Wolfgang Jakob Lochner, der im Jahre 1741 an der Universität Altdorf zum Doktor der Medizin promoviert wurde.

Patrizierfamilie Geuder

Eindrucksvoll ist die kolorierte Tusche- und Federzeichnung Jost Ammans aus dem Jahre 1561. Sie zeigt Philipp Geuder von Heroldsberg beim letzten Gesellen-Stechen auf dem Nürnberger Hauptmarkt. Diese Stechen waren die Turniere der Nürnberger Patriziersöhne. Beim gezeigten Werk handelt es sich wohl um einen seitenverkehrten Entwurf für die große Darstellung des letzten Nürnberger Gesellen-Stechens 1561. Das fertig ausgeführte Gemälde des Künstlers befindet sich im bayerischen Nationalmuseum München.

Ebenfalls von Jost Amman stammt ein altkolorierter Holzschnitt aus dem gemeinsam mit Hans Weigel geschaffenen Trachtenbuch aus dem Jahr 1577. Dargestellt ist eine Braut, die von zwei Ratsherren begleitet wird. Gekleidet sind die drei nach der strengen Kleiderordnung der Reichsstadt Nürnberg.

Im Band „Nürnberger Münzbelustigungen“ von Georg Andreas Will aus dem Jahr 1764 ist eine Medaille mit Brustbild und Wappen des Anton Geuder (1540 – 1604) beschrieben. Ein ebenso aufschlussreiches Dokument ist auch die Darstellung des Sebald Geuder und anderer Patriziersöhne beim Schembartlauf im Jahre 1478 im „Nürnbergischen Schembart-Buch und Gesellen-Stechen“, das um 1780 herauskam. Der Schembartlauf war der zentrale Faschingsbrauch im spätmittelalterlichen und frühmodernen Nürnberg von 1449 bis 1524/1539. Es handelte sich um einen Schaulauf wohlhabender Nürnberger Bürger, unter ihnen viele junge Patriziersöhne.

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