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Werk des Monats: Karte von Neunhof

Karte von Neunhof, 1643, Kupferstich, 33 x 59 cm, Inv. Nr. ebg0987
Karte von Neunhof, 1643, Kupferstich, 33 x 59 cm, Inv. Nr. ebg0987

Karte von Neunhof, 1643, Kupferstich, 33 x 59 cm, Inv. Nr. ebg0987

Entstehungsjahr: um 1643 | Technik: Kupferstich |

Maße: 33 x 59 cm | Weißes Schloss Heroldsberg, Inv. Nr. ebg0987

Im Weißen Schloss Heroldsberg wird eine Kupferstichkarte aus dem 17. Jahrhundert aufbewahrt, die auf den Kartografen Hans Bien zurückgeht.

Zu sehen ist ein Teil der Herrschaft Neunhof bei Lauf mit dem Hauptort Neunhof, die zum damaligen Zeitpunkt zwischen zwei Familien aufgeteilt war. Die Geuder waren ab 1445 zunächst alleinige Besitzer Neunhofs. Damals war bereits ein Herrensitz vorhanden, den Martin III. Geuder nach Zerstörungen wieder aufbauen ließ. 1520 verbrachte Geuders Schwager Willibald Pirckheimer mehrere Monate in Neunhof und schilderte in einem Brief an den Humanisten Bernhard Adelmann von Adelmannsfelden das Neunhofer Alltagsleben. Nach dem Tode des Hans Christoph Geuder 1580 (sein Totenschild befindet sich in der Pfarrkirche Beerbach) heiratete seine Witwe Paulus II. Koler. Damit gelangte eine Hälfte von Neunhof an die Patrizierfamilie Koler und es kam zur Teilung der Herrschaft. Später verschuldeten sich die Geuder durch ausufernde Baukosten am Hauptschloss bei der Familie Welser, die nach langen Streitigkeiten sämtliche Geudersche Besitzungen der Herrschaft Neunhof übernahm.

Oben rechts auf der Karte sind das Wappen des Reichsritters Johann Phillip Geuder von Heroldsberg und Neunhof sowie die Jahreszahl 1643 zu sehen.

Die von Hans Bien gezeichnete Karte, die als Vorlage für den Kupferstich diente, entstand  anlässlich einer Verletzung der Kolerschen Jagdrechte in Neunhof durch den Jäger des Nürnberger Pflegamts Lauf.

Johann Philipp Geuder von Heroldsberg und Neunhof (1597 – 1650)Direktor der Reichsritterschaft in Franken, Schwaben und am Rhein Öl auf Leinwand, Grünes Schloss

Johann Philipp Geuder von Heroldsberg und Neunhof (1597 – 1650)
Direktor der Reichsritterschaft in Franken, Schwaben und am Rhein
Öl auf Leinwand, Grünes Schloss

Eine Zeitlang, von 1613 bis 1650, war Neunhof Rückzugsmöglichkeit für Gläubige mit reformiertem Glaubensbekenntnis. 1613 trat Jakob Geuder, Vater des Johann Philipp Geuder, mit seiner Familie vom lutherischen zum reformierten Bekenntnis über. Die Einführung des Calvinismus auf seinem Gebiet scheiterte jedoch sowohl in Heroldsberg als auch in der Pfarrei Beerbach. Jakob Geuder ließ jedoch in seinem Neunhofer Schloss reformierte Privatgottesdienste abhalten, zu denen viele Gläubige aus der ganzen Gegend kamen.

 

März 2023

Eberhard Brunel-Geuder

 

 

 

März 2023

 

Eberhard Brunel-Geuder

 

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